Spiel um Macht und Liebe (German Edition) by Penny Jordan

Spiel um Macht und Liebe (German Edition) by Penny Jordan

Autor:Penny Jordan [Jordan, Penny]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
Herausgeber: CORA Verlag GmbH und Co. KG
veröffentlicht: 2012-06-10T22:00:00+00:00


14. KAPITEL

Als der Beifall verstummte, ging Christie wie betäubt zu ihrem Platz bei den anderen Rednern zurück.

„Tolle Rede“, gratulierte ihr Nachbar. „Sie haben sie wirklich zum Nachdenken gebracht. Und mit ein bisschen Glück kommt es in die großen Tageszeitungen. Nichts geht über ein umstrittenes Thema in Verbindung mit einer attraktiven Frau.“

Christie erwiderte seine Bemerkung mit einem halben Lächeln. Sie achtete nicht auf ihn, sondern auf die Zuhörer. Natürlich war dies nicht der große Redesaal. Themen wie das ihre, die sich mit unangenehmen und unwissenschaftlichen Dingen wie Profitgier und Naturheilkunde befassten, waren in eine alte Versammlungshalle am Stadtrand abgeschoben worden. Die Halle war ein gutes Stück vom Kongresszentrum entfernt, aber dennoch war Christies Rede gut besucht.

Es war nicht das erste Mal gewesen, dass sie zu einer Zuhörerschaft gesprochen hatte. Das Thema bedeutete ihr sehr viel, und sie war eine gute Rednerin, die mit ehrlichen Gefühlen das ausglich, was ihr an unauffälliger Beeinflussungsgabe fehlte.

Sie spürte, wie der Mann neben ihr näher zu ihr rückte. Der nächste Redner stand jetzt am Pult, und als er sein Thema ankündigte, sah Christie, dass einige der Zuhörer aufstanden und gingen. „Es ist nicht so ein heißes Thema wie Ihres“, sagte ihr Nachbar zu ihr. „Und er ist auch nicht so attraktiv.“

Christie spürte, wie sich in ihre Freude so etwas wie Ärger mischte. Sie wandte sich ihm zu und sah ihn kalt und abweisend an, damit er begriff, dass er seine Zeit vergeudete. Diesen Typ Mann kannte sie nur zu gut. Über vierzig, verheiratet und von sich selbst unglaublich überzeugt. Er hielt sich für die lebende Antwort auf alle Frauenwünsche und sah sich nach einer kurzweiligen Vergnügung um.

Sie merkte, dass ihn ihre Abweisung nicht gerade froh stimmte, doch das war ihr egal. Ihre Aufmerksamkeit war wieder bei den Zuhörern, und sie sah sich die Leute einzeln an. Wonach suchte sie eigentlich? Nach der Bestätigung dessen, was sie ohnehin schon wusste? Dass er nicht hier war? Das war doch kindisch. Was hatte sie erwartet? Hatte sie es sich gewünscht?

Nachdem sie vor dem Hotel aus dem Taxi gestiegen waren, hatte sie sich eher wie ein Schulmädchen als wie eine Frau aufgeführt. Sie war absichtlich langsamer gegangen und hatte gleichzeitig versucht, dass es nicht auffiel. Dabei hatte sie ihn an der Rezeption beobachtet.

Er hatte offenbar Probleme mit seiner Zimmerreservierung, oder hielt die Empfangsdame, eine grell geschminkte Brünette mit vollen Lippen, ihn absichtlich länger auf? Am Ende gewann bei ihr der Stolz über den geheimen Wunsch. Die Halle war voller Leute, und sie wurde ständig angestoßen. Auf keinen Fall sollte er sich umdrehen und sie dort stehen sehen, wie sie offensichtlich auf seine Aufmerksamkeit wartete.

Wenn er Interesse hatte, wäre im Taxi schließlich Gelegenheit genug gewesen, sagte sie sich und kämpfte sich durch die Menge zu den Fahrstühlen.

Das Hotel war für ihren Geschmack eher zu teuer, doch sie hatte erst spät gebucht und kein billigeres Zimmer mehr bekommen. Doch die aufwendige Fassade beeindruckte sie nicht. Abfällig verzog sie das Gesicht, als sie ihre Zimmertür aufschloss. Das Hotel gehörte zu einer Kette, die sich immer mehr ausdehnte.



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